Pressemitteilung: Erfolgreiche, friedliche und lautstarke Demonstration mit 1200 Teilnehmer_innen für die Flüchtlingsunterkunft in Harvestehude

Hamburg, 29.03.2015

Am Sonntag, den 29.03.2015, versammelten sich am Bahnhof Dammtor ab 14 Uhr insgesamt 1200 Menschen zu einer Demonstration für die Fertigstellung der Bauarbeiten an der Sophienterrasse 1a, wo eine Flüchtlingsunterkunft entstehen sollte, aber durch die Klage von Anwohner_innen vorläufig gestoppt wurde.

Der Demonstrationszug setzte sich gegen 15 Uhr in Bewegung und zog zunächst durch den Mittelweg zur Sophienterrasse und danach weiter über den Harvestehuder Weg, den Klosterstern und die Rothenbaumchausse zurück zum Bahnhof Dammtor. Auf dem Weg und auf zwei Zwischenkundgebungen machten Redebeiträge der Gruppen Sous la plage, gapp, Lampedusa in Hamburg, des Bündnisses gegen die Asylgesetzverschärfung in Hannover und ein Beitrag von Wolfgang Seibert, dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Pinneberg, auf die Unterkunft und das Problem des Rassismus in der deutschen Mehrheitsgesellschaft aufmerksam. Die Teilnehmer_innen des Protestzuges skandierten immer wieder antirassistische Parolen, wie „Kein Mensch ist illegal, Bleiberecht überall!“ und im Verlauf der lauten und kämpferischen Demonstration verteilten Demonstrant_innen Demonstrationsaufrufe und Flugblätter an Passant_innen um auf die Thematik hinzuweisen. Die musikalische Unterstützung von Balu Brixton (PunktPunkt) und Marco Baskind tat ihr übriges um die Aufmerksamkeit der Harvestehuder_innen auf die Demonstration zu ziehen.
Um etwa 17 Uhr endete die Demonstration wieder am Dammtorbahnhof.

Azadeh Schmitt sagte stellvertretend für den Organisationskreis: „Wir sind zufrieden, dass heute trotz des schlechten Wetters so viele Menschen in Harvestehude für die Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse auf die Straße gegangen sind. Diese Demo war nicht nur ein starkes Zeichen in Richtung des Oberverwaltungsgerichtes, sondern schuf obendrein die Möglichkeit das strukturelle Problem des Rassismus in unterschiedlichen Kontexten zu beleuchten und zu kritisieren.“ Über die Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V., die im Vorfeld dazu aufgerufen hatte die Demonstration abzusagen, sagte Schmitt: „Es ist schade, dass sich die Flüchtlingshilfe nicht solidarisch mit der Demo erklärt hat, sondern stattdessen versucht hat sie zu verhindern. Wenn es aber darum geht rassistische Ideologie und ihre Vertreter_innen zu entlarven, sehen wir keine Möglichkeit das Image Harvestehudes zu schonen. Die Demo hat trotzdem stattgefunden und sie war ein eindrucksvolles Zeichen gegen die Kläger_innen und die rassistische deutsche Mehrheitsgesellschaft.“

Weitere Informationen finden Sie auf http://harvestehude.noblogs.org. Für Nachfragen ist der Refugee Support Harvestehude unter der Mailadresse harvestehude@systemli.org zu erreichen.
Weitere Bilder von der Demonstration werden in den nächsten Tagen ebenfalls auf der Homepage zu finden sein.