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Demonstration
«Rassismus benennen. Die Mitte entlarven!»

17.09.2016
14:00 Uhr
S-Bahnhof Blankenese

 

Solidarität mit Refugees – auch in Blankenese

Im Juni 2015 gab die Stadt Hamburg bekannt im Blankeneser Björnsonweg eine Unterkunft für 192 Geflüchtete und Wohnungslose zu bauen. Eine Anwohner_inneninitiative hatte verlautbaren lassen, dass dies die Kapazitäten des Björnsonweges sprengen würde und in gönnerhafter Manier Hilfe bei der Integration von höchstens 90 Geflüchteten angeboten. Zudem drohten Anwohner_innen die städtischen Pläne aus baurechtlichen Gründen mit Klagen zu torpedieren. Der Verweis auf die korrekte Umsetzung des Baurechts war in diesem Zusammenhang natürlich kein Selbstzweck, sondern fungierte als juristischer Hebel um das Bauvorhaben in seiner Gänze scheitern zu lassen. Einen weiteren Vorwand entdeckten die „asylkritischen“ Anwohner_innen schließlich im Naturschutz: 42 Bäumen auf dem Baugrundstück galt nun die Sorge der neuerdings aktivistischen Naturfreund_innen aus der Blankeneser Nachbarschaft. Im April 2016 blockierten Anwohner_innen die Zufahrt zum designierten Gelände mit etwa 20 Autos um die Baumfällarbeiten dort zu verhindern. Bereits am Tag zuvor war eine Biologin bei der Markierung der Bäume beleidigt und angegangen worden und Unbekannte hatten die Markierungsarbeiten zur Bestimmung der zu fällenden Bäume sabotiert. Einen Tag nach der Blockade stoppten Anwohner_innen die Baumfällarbeiten auf juristischem Wege mit Verweis auf das europäische Umweltrecht. Nach einer zeitweisen Aufhebung des Baustopps, bestätigte das Verwaltungsgericht diesen im Juni 2016 nach einer weiteren Klage von Anwohner_innen und es ist unklar ob die Unterkunft fertig gestellt werden kann.

Darum eine Geflüchtetenunterkunft zu verhindern sei es den Anwohner_innen allerdings natürlich nie gegangen. Es tritt eine „Überall nur nicht hier“-Mentalität an den Tag, die sich zunächst durch den Verweis auf das Baurecht und später mit dem Bezug auf Naturschutzrichtlinien legitimierte. Die Anwohner_innen sind dabei stets auf die Wahrung der politisch korrekten Fassade bedacht. Dennoch werden rassistische Ressentiments bedient: Anwohner_innen sorgten sich um die Sicherheit der Kinder und Frauen im Viertel und befürchteten einen Anstieg der Kriminalität.

Da die Stadt weiterhin an ihren Plänen festhält, ist die Entstehung der Unterkunft am Björnsonweg noch immer denkbar und es ist nicht zu erwarten, dass die Schikanen und Angriffe seitens rassistischer Anwohner_innen aufhören werden.

Wir fordern die Anwohner_innen in Blankenese auf, ihr Schweigen zu brechen, sowie klar gegen Rassismus und für den Bau der Geflüchtetenunterkunft in ihrer Nachbarschaft einzutreten. Von der Stadt fordern wir weiterhin auf die Entstehung der Unterkunft zu bestehen und von den Gerichten den Weg dafür frei zu machen. Allen Rassist_innen, egal ob arm oder reich, sagen wir den Kampf an. Wir akzeptieren keinen Rassismus, Antisemitismus und keine menschenverachtenden Weltanschauungen. Wir möchten an die Öffentlichkeit treten, um die Probleme der Ausgrenzung und des Rassismus, die in Deutschland keine Neuerscheinungen sind, zu bekämpfen. Wir fordern von den Anwohner_innen einen respektvollen Umgang mit ihren zukünftigen Nachbar_innen in der Flüchtlingsunterkunft im Björnsonweg.

Wir fordern den Stopp sämtlicher Abschiebungen und eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten. Frontex raus. Grenzen auf! Refugees Welcome – in Blankenese und überall!

Also rufen wir dazu auf gemeinsam am 17.09.2016 um 14 Uhr am S-Bahnhof Blankenese auf die Straße zu gehen und Solidarität mit all denen zu zeigen, die nach Deutschland kommen um ein besseres Leben zu haben – aus welchen Gründen auch immer!

 

Anti-Racist Demonstration

17th of September 2016
2pm at S-Bahn Blankenese

 

 

Solidarity with refugees – also in Blankenese!

In June 2015 the city of Hamburg announced that they planned to build an accommodation for 192 refugees and homeless people in the street Björnsonweg in the neighbourhood of Blankenese. An initiative of local residents proclaimed that the number of 192 would exceed the capacity of the Björnsonweg and offered to help integrating up to 90 refugees. Additionally, local residents threatened to circumvent the city’s plans for reasons of building regulations. The insistence on the observance of building regulations of course were no end in itself, but were an legal instrument in order to disrupt the city’s building plans entirely. The racist neighbours found another false pretence by referring to nature protection laws: 42 trees on the designated construction site were the reason for the racist neighbour’s “worries” who dedicated their life to “environmentalist activism”. In April 2016 local residents blocked the driveway of the designated site with about 20 cars in order to prevent the necessary tree felling works. One day before that incident a biologist was attacked and insulted while she was branding the trees designated to be felled and unknown people sabotaged the branding of trees. One day after the blockade neighbours of the site stopped the tree felling works juridically by referring to the European environmental legislation. After the construction freeze had temporarily been lifted the administrative court approved it again in June 2016 after another lawsuit started by local residents. It is still uncertain whether the accommodation can be built.
Of course the neighbours had never explicitly wanted to prevent the construction of a refugee accommodation. In this case a “anywhere but here” mentality becomes evident, which is legitimized by referring to building regulations and environmental legislation. The neighbours have been anxious to keep up the politically correct appearances. However, they make use of racist stereotypes: locals say they have to be worried about the safety of women and children and are afraid of a rising level of crime.

We demand that the inhabitants of Blankenese break their silence and stand against racism. The neighborhood of Blankenese should defend and support the construction of the refugee accommodation. From the city of Hamburg and the “Hamburger Senat” we demand to agree to continue the formation of the refugee accommodation. Also we demand from the law court to make this possible. We will fight all racist people, no matter if they are rich or poor. We do not accept racism, antisemitism and any other inhuman ideology or worldview. We want to appear before the general public, to fight the problems of social exclusion and social marginalization connected to racism, which appearance is nothing new in Germany. On account of this, we ask the inhabitants to treat their expected neighbors, in the refugee accommodation at Björnsonweg, with respect and kindness.

We call for the stop of all deportations and we claim a decentralized, local housing and placing of refugees. Down with Fronted! Open the borders! Refugees welcome – in Blankenese and everywhere else!

That’s why we call you on to get together on the streets the 17.09.2016 at 2 pm at Blankenese S-Bahnhof. Show your solidarity to all the people, who come to Germany to have a better life – no matter why!

Say it loud, say it clear: Refugees are welcome here!