Route

Wir werden am Sonntag folgende Route laufen:
Dammtor – Mittelweg – (Sophienterrasse) – Harvestehuder Weg – Klosterstern – Rothenbaumchaussee – Dammtor.

Zwischenkundgebungen wird es an der Sophienterrasse 1A und an weiteren Orten geben.

Demoroute

Pressemitteilung 24.03.2015

Pressemitteilung

Hamburg, 24.03.2015

Am 23. März 2015 erklärte die Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V. in einer Pressemitteilung ihre Distanzierung von der antirassistischen Demonstration am 29. März 2015 am Bahnhof Dammtor, die ein Zeichen für die Fertigstellung der ausgesetzten Bauarbeiten an der geplanten Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse 1a setzen soll. Der Refugee Support Harvestehude, der als Vorbereitungskreis der Demonstration fungiert, sieht sich in der Meldung mit teils maliziösen Vorwürfen und falschen Behauptungen konfrontiert, die einer Richtigstellung bedürfen.

In der Presseerklärung behauptet die Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V. (FHH) zunächst bei den Initiator_innen der Demonstration handele es sich auch um den Flüchtlingsrat Hamburg e.V.. Der Refugee Support Hamburg betont, dass der Flüchtlingsrat weder in die Organisation der Demonstration eingebunden ist, noch aktiv zu dieser aufruft und fordert die Flüchtlingshilfe daher auf diesen Sachverhalt richtig zu stellen.

Des Weiteren schreibt der Verein in seiner Meldung: „Es stimmt nicht, dass die Bevölkerung in Harvestehude gegen die Flüchtlingsunterkunft eingestellt ist.“ Azadeh Schmitt aus dem Vorbereitungskreis der Demonstration stellt hierzu fest: „Dass nicht alle Harvestehuder_innen gegen die Flüchtlingsunterkunft sind, ist natürlich richtig. Die Flüchtlingshilfe selbst ist das beste Beispiel dafür und die praktische Arbeit des Vereins in der Vergangenheit fanden wir wichtig und richtig. Allerdings muss Rassismus als gesamtgesellschaftliches und strukturelles Problem begriffen, thematisiert und kritisiert werden. Dies scheint die Flüchtlingshilfe in Harvestehude nicht zu wollen.“

So heißt es in der Pressemitteilung der FHH auch die Wahrnehmung des individuellen Klagerechts stelle „an sich noch keinen Akt von verstecktem Rassismus dar“ und die rassistischen Äußerungen von Passanten seien „eher Ausdruck versteckter Ängste, die Häufig nichts mit Rassismus zu tun haben.“ Schmitt hierzu: „Wenn die Flüchtlingshilfe auf ihrer Homepage schreibt, sie lehne jegliche Form des Rassismus ab, aber gleichzeitig rassistische Äußerungen einiger Anwohner_innen als Ängste verklärt und die Gegner_innen der Unterkunft, die explizit gegen eine Flüchtlingsunterkunft klagten, vom Rassismusvorwurf frei spricht, finden wir das vollkommen widersinnig.“

Weiterhin äußert die FHH absurde Bedenken, die Demonstration und die nicht weiter spezifizierte „undifferenzierte Art und Weise“, mit der sich der Refugee Support Harvestehude dem Thema annehme, könne einen „konstruktiven Prozess im Stadtteil“ gefährden und schreibt: „Eine Polarisierung und eine Eskalation, die von außen in den Stadtteil getragen wird, ist für niemanden hilfreich, kontraproduktiv und schadet am Ende den Flüchtlingen.“ Der Vorbereitungskreis weist dies entschieden Zurück. Azadeh Schmitt erklärt diesbezüglich: „Weder ist unser Ziel es mit unserer friedlichen Demonstration zu einer Eskalation kommen zu lassen, noch sind unser Anliegen und unsere Parolen undifferenziert. Den strukturellen Rassismus im Zusammenhang mit der Gegnerschaft deutscher Bürger_innen gegenüber entstehenden Flüchtlingsunterkünften zu benennen und zu kritisieren ist eine absolute Notwendigkeit. Dass die Thematisierung des Rassismus ausgerechnet den Flüchtlingen, die an der Sophienterrasse wohnen werden, schaden soll, ist ein absurder Fehlschluss und obendrein eine unverschämte Benutzung der Flüchtlinge zur Verteidigung des guten Images des Stadtteils.“ Dass die FHH „auf der Suche nach Gemeinsamkeit und Lösungen“ lieber zu den Rassist_innen in der eigenen Nachbarschaft hält, als eine antirassistische Demonstration zu unterstützen, fasst der Refugee Support Harvestehude als bedauerlich und falsch auf. „Wir verurteilen, dass die FHH sich nicht mit dem Problem des Rassismus auseinandersetzen will, um in Harvestehude nicht als Nestbeschmutzerin zu gelten und das Ansehen des Stadtteils nicht zu gefährden“, so Schmitt.
Azadeh Schmitt stellt abschließend fest: „Wir bedauern die Entscheidung der Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V. sich nicht auf solidarische Weise an der Demonstration zu beteiligen, sondern stattdessen eine Kampagne gegen die antirassistische Demonstration gestartet zu haben. Die Demonstration war nicht geplant um der Flüchtlingsinitiative in den Rücken zu fallen, allerdings veranstalten wir die Demo auch nicht für die weißen deutschen Bürger_innen der Flüchtlingshilfe und sie wird daher auch nicht aufgrund der Bedenken der FHH abgesagt werden. Wenn die Flüchtlingshilfe das Problem des Rassismus in der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht begreifen und bekämpfen, sondern stattdessen verharmlosen will, gibt es einen unüberbrückbaren Dissens.“

Der Demovorbereitungskreis hält an der Demonstration, die am 29.03.2015 um 14 Uhr am Dammtor stattfinden wird, fest und ruft weiterhin dazu auf nicht nur für die Fertigstellung der Bauarbeiten an der Sophienterrasse, sondern auch gegen den rassistischen Normalzustand in Deutschland auf die Straße zu gehen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.harvestehude.noblogs.org
Für Presseanfragen ist der Refugee Support Harvestehude unter der E-Mail-Adresse harvestehude@systemli.org erreichbar.